»Ways of Seeing«

Folge 4 | Ways of Seeing

Rückblick: Das Kunstwerk als Werk // Möglichkeit als Bedingung von Wirklichkeit // Möglichkeit und Wirklichkeit als dieselbe Frage // Sokrates und die Unbegreifbarkeit der Kunst // das Paradox nach Menke (nach Valéry) // Nietzsches Umdeutung: aus Besessenheit wird Rausch, aus Rausch wird Widerstreit // die Entfaltung des Paradoxons: zwei Momente der Kunst // zurück zum Anfang: der Begriff der Kunst // Schluss und Ausblick.

Ways of Seeing: John Bergers BBC feature, 1972er Jahre, Bilder und die Mittel der Reproduktion, Bilder als Still vs. mit Musik, mit Bildern argumentieren, Bilder kommunizieren // Frauen als Objekte männlicher Begierde; zwischen Nackt und Akt; der Blick als Urteil; “nude means to be seen as naked by someone else”; Pose, Blick, Energie // Gemälde als Besitz; Gegenstände der Gemälde als Ausdruck von Reichtum, Kunstmarkt als genau der Ausdruck dieser selbst Besitz gewordenen Statussymbole, die Kunst schon immer war (und eben nicht: erst geworden ist); Portraits als ultimativer Ausdruck von Status, Reichtum, usw.  Landschaftsgemälde als Ausdruck tatsächlichen Besitztums; Gemälde als ökonomische Ware, Ausdruck und Reproduktion sozialer Schichten und Unterschiede, von Machtverhältnissen, – Kunst als Aushandlungsfeld sozialer Kämpfe (nur wenige kritische Gemälde); und dann der alles korrumpierende Kunstmarkt, der selbst das kritischste Kunstwerk noch zum Produkt, zur Ware, zum Objekt der Begierde mit Seltenheits- oder Einmaligkeitswert machen kann…. // Werbung: Manipulation mit Bildern, Kommunikation, Allgegenwärtigkeit von Bildern; Gegenüberstellung in Magazinen, neben Bildern von Flucht und Elend — Werbung für Alkohol: Entwertung der Worte, Perversion; sie können nicht leisten, was sie behaupten, im Gegenteil! Bilder werden wertlos und mit ihr die sogenannte Realität; die Realität abbildenden Bilder lassen die Realität selbst unerkenntlich werden… hinter dem Papier – wie hinter Öl und Leinwand liegen unser Begehrlichkeiten und (erzeugten) Bedürfnisse… // FAZIT: Kritik der Kunst als vermeintlich reine, edle, hochkulturelle, zivilisatorische Errungenschaft; das ist sie alles auch, aber…; Krtitik des Blicks, der nie unschuldig ist, immer schon geformt; Kritik des Kunstmarktes, der aus der Kunst nicht rauszurechnen ist, und alles verdirbt, dass er produktifiziert; Kritik der Werbung, die die letzte Konsequenz einer ganz und gar kunst- und kritikfreien, weil auf Unfreiheit zielende Art der Perversion darstellt. // Kritik in beide Richtungen: es geht Berger nicht so sehr nur darum, die modernen Reproduktionstechniken dafür verantwortlich zu machen, dass sie die gute hohe reine Kunst verderben, sondern zu zeigen, dass die Kunst immer schon alles darstellt, durch und durch gefärbt ist, und weit weniger kritisch als man meint….

Quellen: 


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